Implantatfreilegung

Implantatfreilegung – alles Wissenswerte

Die Implantatfreilegung ist ein entscheidender Schritt in der Zahnimplantat-Behandlung. Hierbei wird das Zahnfleisch nach der Einheilung des Implantats geöffnet, um es für den weiteren Zahnersatz zugänglich zu machen. Dieser Eingriff bildet die Brücke zwischen dem Einsetzen des Implantats und der finalen Versorgung durch eine Krone oder Brücke. Die Entscheidung, ob eine Freilegung notwendig ist, hängt von der Einheilstrategie des Implantats ab. Insbesondere bei der sogenannten „geschlossenen Einheilung“, bei der das Implantat vollständig vom Zahnfleisch bedeckt bleibt.

Was bedeutet Implantatfreilegung?

Unter der Implantatfreilegung versteht man den operativen Prozess, bei dem das Zahnfleisch vorsichtig geöffnet wird, um ein eingesetztes Zahnimplantat für den späteren Zahnersatz freizulegen. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel nach einer Einheilphase (Osseointegration), die sicherstellt, dass das Implantat fest in den Kieferknochen integriert ist. Der Grund für diesen zweistufigen Prozess liegt in der Schonung und Heilung des umliegenden Gewebes: Während der Einheilphase wächst das Implantat stabil in den Knochen ein. Anschließend wird durch die Freilegung sichergestellt, dass das Implantat problemlos zugänglich ist und keine Gewebeirritationen verursacht.

Warum und wann wird eine Implantatfreilegung durchgeführt?

Die Freilegung wird meist einige Wochen bis Monate nach der Implantation vorgenommen, wobei der genaue Zeitpunkt von verschiedenen Faktoren abhängt.

Eine erfolgreiche Implantatintegration dauert in der Regel sechs Wochen bis sechs Monate, abhängig von der individuellen Knochenqualität und der jeweiligen Implantationsstelle im Mundraum. Bei der geschlossenen Einheilung bedeckt das Zahnfleisch zunächst vollständig das Implantat, um es vor äußerlichen Einflüssen zu schützen. Sobald jedoch die Osseointegration abgeschlossen ist, also das Verwachsen des Implantats mit dem Kieferknochen, muss es freigelegt werden, um den prothetischen Aufbau anzubringen. Diese Schritte dienen der Stabilität und Funktionalität des späteren Zahnersatzes und minimieren das Risiko von Implantatverlust oder Entzündungen.

Ablauf der Implantatfreilegung

  1. Lokale Betäubung setzen: Der Zahnarzt appliziert eine örtliche Betäubung, um den Bereich rund um das Implantat schmerzfrei zu machen. So wird sichergestellt, dass der Patient den Eingriff entspannt erlebt.
  2. Zugang zum Implantat schaffen: Das Zahnfleisch wird über dem Implantat vorsichtig eingeschnitten, um es zugänglich zu machen. Der Schnitt ist minimal und sorgt dafür, dass das Implantatköpfchen freiliegt.
  3. Gingivaformer einsetzen: Ein Heilungspfosten oder Gingivaformer (auch Heilkappe genannt) wird auf das Implantat gesetzt, um das Zahnfleischgewebe in der richtigen Form zu halten. Dieser Pfosten fördert das sanfte Einwachsen des Gewebes.
  4. Wunde ggf. vernähen: Falls nötig, vernäht der Zahnarzt das Zahnfleisch um den Gingivaformer herum. So bleibt die Wundstelle stabil, was eine optimale Heilung fördert.
  5. Abschlusskontrolle: Abschließend überprüft der Zahnarzt die Platzierung und Stabilität des Gingivaformers. Eine kurze Nachbesprechung schließt den Eingriff ab und stellt sicher, dass alles gut sitzt.

Wie lange dauert der Heilungsprozess?

Nach der Freilegung des Implantats dauert die Heilung des umliegenden Zahnfleischs meist zwei bis vier Wochen. Während dieser Zeit kann es zu leichten Beschwerden wie Schwellungen, Druckgefühlen oder Blutergüssen kommen. Diese Symptome lassen jedoch meist nach wenigen Tagen nach, und durch eine schonende Lebensweise können Sie den Heilungsprozess aktiv unterstützen. Die Heilung des Gewebes um den Gingivaformer ist entscheidend, da dieses Gewebe die spätere Stabilität des Zahnersatzes fördert. Nach Ablauf der Heilphase wird das Zahnfleisch vollständig genesen sein, sodass der prothetische Zahnersatz auf das Implantat aufgebracht werden kann. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind während der Heilphase wichtig, um sicherzustellen, dass das Implantat ohne Komplikationen verheilt und das umliegende Gewebe stabil bleibt.

Tipps für die Nachsorge und Heilung

  • Kühlen des Behandlungsbereichs: Der Bereich kann vorsichtig mit einem Kühlpad für jeweils 15 Minuten gekühlt werden, um Schwellungen und mögliche Blutergüsse zu minimieren.
  • Weiche und milde Kost: In den ersten Tagen empfiehlt sich weiche und nicht reizende Kost wie Suppen, Joghurt oder Kartoffelpüree, um die Wundheilung zu unterstützen.
  • Sanfte Mundhygiene: Ein vorsichtiges Putzen der Zähne mit einer weichen Zahnbürste und ohne starken Druck, besonders im behandelten Bereich, wirkt förderlich.
  • Antiseptische Mundspülungen verwenden: Antiseptische Mundspülungen helfen, Bakterien zu reduzieren und das Risiko einer Infektion zu senken.
  • Verzicht auf Alkohol und Nikotin: Während der Heilungsphase ist es ratsam, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten, da beides die Durchblutung stört und den Heilungsprozess verzögern kann.
  • Regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen: Kontrolltermine beim Zahnarzt gewährleisten eine sichere Heilung des Implantats und des Zahnfleisches.
  • Übermäßige körperliche Anstrengung vermeiden: Für einige Tage sollte auf anstrengende Tätigkeiten und Sport verzichtet werden, um den behandelten Bereich nicht zusätzlich zu belasten.
  • Heiße und scharfe Speisen vermeiden: Heiße und scharfe Speisen könnten die Wunde reizen.
  • Auf Symptome achten: Die Wunde sollte auf ungewöhnliche Anzeichen wie starke Schwellungen, anhaltende Schmerzen oder Fieber beobachtet werden. Bei Auffälligkeiten ist der Kontakt zum Zahnarzt unerlässlich.
  • Schmerzmittel bei Bedarf einnehmen: Bei stärkeren Beschwerden kann nach Rücksprache mit dem Zahnarzt ein leichtes Schmerzmittel eingenommen werden, um den Heilungsprozess angenehmer zu gestalten.

Mögliche Risiken und Komplikationen

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Implantatfreilegung Risiken, wenngleich diese gering sind. Zu den häufigsten Komplikationen gehören Infektionen, die durch eine unzureichende Mundhygiene oder äußere Einflüsse ausgelöst werden können. Auch Blutungen oder Schwellungen sind mögliche Nebenwirkungen, die jedoch meist nach wenigen Tagen abklingen. In seltenen Fällen kann es zur Abstoßung des Implantats kommen, was oft auf eine unzureichende Osseointegration oder eine Entzündung zurückzuführen ist.

Um diesen Risiken vorzubeugen, ist es wichtig, die Nachsorgeanweisungen des Zahnarztes zu beachten und bei Auffälligkeiten wie anhaltenden Schmerzen, starker Schwellung oder Fieber umgehend den Zahnarzt zu konsultieren. Eine regelmäßige Kontrolle der Heilung und des Implantats durch den behandelnden Zahnarzt trägt maßgeblich zu einer erfolgreichen Implantatbehandlung und langfristig stabilen Implantaten bei.

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