Osseointegration

Osseointegration – Wann ist mein Zahn fest?

Osseointegration ist ein wesentlicher Prozess für den Erfolg von Zahnimplantaten. Dieser biologisch-mechanische Vorgang ermöglicht es dem Implantat, sich fest mit dem Kieferknochen zu verbinden, was die Grundlage für eine stabile und langfristige Lösung in der Zahnmedizin darstellt.

Was genau ist Osseointegration?

Osseointegration bezeichnet die direkte strukturelle und funktionelle Verbindung zwischen dem lebenden Knochengewebe und der Oberfläche eines belasteten Implantats. Dieser Prozess wurde erstmals in den 1960er Jahren von dem schwedischen Orthopäden Per-Ingvar Brånemark beschrieben und revolutionierte die Zahnmedizin. Die Osseointegration ist entscheidend für den langfristigen Erfolg von Zahnimplantaten, da sie sicherstellt, dass das Implantat fest im Kieferknochen verankert ist.

Primärstabilität

Die Primärstabilität ist die anfängliche mechanische Stabilität des Implantats unmittelbar nach der Insertion in den Kieferknochen. Sie ist hauptsächlich von der Knochenqualität und -dichte sowie der Präzision der Implantatbettaufbereitung abhängig. Eine hohe Primärstabilität ist notwendig, um Mikrobewegungen zu vermeiden, die den Einheilprozess stören könnten.

Eine gute Primärstabilität erleichtert die Osseointegration und reduziert das Risiko eines Implantatverlustes in der frühen Phase. Sie ist besonders wichtig für eine erfolgreiche Belastung.

Sekundärstabilität

Die Sekundärstabilität entsteht durch die Knochenneubildung und die Integration des Implantats in das neu gebildete Knochengewebe. Dieser Prozess beginnt, nachdem die initiale Primärstabilität durch Knochenheilung ergänzt wird. Während der Heilung wird der Knochen um das Implantat herum abgebaut und neu gebildet, was zur biologischen Stabilität beiträgt.

Die Sekundärstabilität entwickelt sich typischerweise über mehrere Wochen bis Monate und ist entscheidend für die langfristige Verankerung des Implantats.

Tertiärstabilität

Die Tertiärstabilität beschreibt die langfristige Stabilität des Implantats, die durch die kontinuierliche Knochenumbauprozesse und die Anpassung des Knochens an die Belastung gesichert wird. Eine stabile Tertiärstabilität gewährleistet die Langlebigkeit und Funktionalität des Implantats über Jahre hinweg, vorausgesetzt, dass keine Komplikationen auftreten.

Einheilzeit bei den verschiedenen Implantatmaterialien

  • Titan ist das am häufigsten verwendete Material für Zahnimplantate aufgrund seiner hervorragenden Biokompatibilität und Fähigkeit zur Osseointegration. Die Einheilzeit beträgt in der Regel 3 bis 6 Monate.
  • Keramikimplantate, insbesondere solche aus Zirkonoxid, bieten eine ästhetisch ansprechende Alternative zu Titan. Ihre Einheilzeit ist ähnlich wie bei Titanimplantaten und liegt ebenfalls zwischen 3 und 6 Monaten.

Innovationen wie Titan-Zirkon-Hybride und biokompatible Beschichtungen können die Einheilzeiten und die Osseointegration weiter verbessern. Die Forschung in diesem Bereich ist jedoch noch im Gange.

Implantatheilung im Oberkiefer

Der Oberkieferknochen ist oft eine geringere Knochendichte dicht als der Unterkieferknochen, was die Primärstabilität beeinträchtigen kann. Zudem können die Nähe zu den Nasennebenhöhlen und die komplexe Anatomie zusätzliche Herausforderungen darstellen.

Aufgrund der geringeren Knochendichte kann die Heilungszeit im Oberkiefer etwas länger sein, oft zwischen 4 und 6 Monaten. Knochenaufbau und Sinuslift-Operationen können die Heilung und Stabilität im Oberkiefer verbessern. Eine sorgfältige Planung und präzise chirurgische Techniken sind hierbei unerlässlich.

Implantatheilung im Unterkiefer

Der Unterkiefer weist in der Regel eine höhere Knochendichte auf, was zu einer besseren Primärstabilität führt. Dies erleichtert die Osseointegration und verkürzt die Heilungszeit. Diese beträgt im Unterkiefer normalerweise 3 bis 4 Monate. Aufgrund der dichteren Knochenstruktur kann in einigen Fällen eine schnellere Belastung möglich sein.

Die Nähe zu wichtigen anatomischen Strukturen wie dem Nervus alveolaris inferior (einem Abzweig des Unterkiefernervs) erfordert eine präzise Planung und Ausführung, um Komplikationen zu vermeiden.

Wann ist eine Sofortbelastung möglich?

Eine Sofortbelastung ist möglich, wenn eine hohe Primärstabilität erreicht wird und die Knochenqualität ausreichend ist. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl der Implantate sowie eine präzise chirurgische Technik.

Die Sofortbelastung kann den Komfort und die Zufriedenheit der Patienten erhöhen, indem sie die Behandlungszeit verkürzt und sofortige funktionelle und ästhetische Ergebnisse liefert. Risiken umfassen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Mikrobewegungen und Implantatverlust, wenn die Stabilität nicht ausreichend ist. Eine strenge Nachsorge ist daher unerlässlich.

Was darf ich während der Osseointegration essen?

Eine weiche, nährstoffreiche Ernährung unterstützt die Heilung und minimiert das Risiko, die Implantate zu belasten. Empfohlen werden weiche Nahrungsmittel wie Suppen, Smoothies, Joghurt und gekochtes Gemüse.

Harte oder zähe Lebensmittel sollten vermieden werden, um unnötige Belastungen und Mikrobewegungen zu verhindern. Dazu gehören Nüsse, rohe Karotten und zähe Fleischstücke.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die allgemeine Gesundheit und Heilung zu unterstützen. Wasser, Kräutertees und verdünnte Fruchtsäfte sind hierbei ideal.

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